Rückblick auf die EnergyDecentral in Hannover
Die EnergyDecentral in Hannover war auch in diesem Jahr eine Plattform für intensive Diskussionen, innovative Ideen und klare Botschaften rund um die Zukunft der Biogasanlagen. Gemeinsam mit Betreibern, Experten und Vertretern der Branche konnten wir wichtige Themen adressieren und neue Perspektiven für die Energiewende aufzeigen.
Schlüsselthemen aus den Gesprächen:
1. Flexibilisierung als Schlüssel zur Energiewende
Viele Betreiber wie Alexander Busse, Martin und Stefan Russ sowie Heiko Lehn betonten, dass die Flexibilisierung ihrer Anlagen zentrale Voraussetzung für eine erfolgreiche Energie- und Wärmewende ist. Flexibilisierte Biogasanlagen können Spitzenlasten im Strommarkt abfangen und Wärme gezielt bereitstellen, doch politische Unterstützung und eine Flexprämie von mindestens 120 €/kW sind unabdingbar, um weitere Investitionen zu ermöglichen.
2. Genehmigungshürden und kommunale Wärmeplanung
Betreiber wie Alexander Busse und Madeleine Kersel verdeutlichten die Herausforderungen bei Genehmigungen. Langwierige Verfahren, zögerliche Gemeinden und zusätzliche Auflagen, etwa durch Denkmalschutz, hemmen dringend notwendige Erweiterungen wie den Bau von Gas- und Wärmespeichern oder Satelliten-BHKWs. Die kommunale Wärmeplanung muss endlich aktiv werden, um die Infrastruktur vor Ort zu stärken.
3. Langfristige Perspektiven und Anschlussförderung
Ob bei Martin und Stefan Russ, Alexander Busse oder Michael Bensmann – die Unsicherheit über den Weiterbetrieb nach dem Auslaufen der EEG-Vergütung ist ein zentrales Problem. Viele Anlagenbetreiber sehen ohne Anschlussförderung, erhöhte Ausschreibungsvolumina und langfristige Planungssicherheit keine Möglichkeit, weiter in ihre Anlagen zu investieren.
4. Biogasanlagen als Dreh- und Angelpunkt der Energiewende
Gesprächspartner wie Heiko Lehn und Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energien, hoben hervor, dass Biogasanlagen mehr können als Strom und Wärme liefern. Mit ihrer Fähigkeit, Energie zu speichern und bedarfsgerecht bereitzustellen, sind sie unverzichtbar für die Zukunft. Besonders bei der Integration von Sektorenkopplung und der Nutzung von grünem Wasserstoff bieten Biogasanlagen ein enormes Potenzial.
5. Forderungen an die Politik
Die Gespräche auf der EnergyDecentral machten deutlich: Es ist höchste Zeit, dass die Politik die Rahmenbedingungen für Biogasanlagen verbessert. Die Kernforderungen aus Hannover umfassen:
• Eine Erhöhung des Flexibilitätszuschlags auf mindestens 120 €/kW
• Erhöhte Ausschreibungsvolumina für den Weiterbetrieb
• Vereinfachung und Beschleunigung von Genehmigungsverfahren
• Eine aktive Rolle der Gemeinden in der kommunalen Wärmeplanung
Fazit: Biogas ist unverzichtbar für die Zukunft
Die Gespräche auf der EnergyDecentral in Hannover haben eines klar gezeigt: Biogasanlagen sind Dreh- und Angelpunkt einer dezentralen, nachhaltigen Energieversorgung. Doch ohne klare Perspektiven und politische Unterstützung droht ein massiver Rückbau der Anlagen.
Die Kampagne „Biogas ist Zukunft. Schon heute!“ wird die Forderungen der Betreiber und der Branche weitertragen – in die Politik, in die Öffentlichkeit und aktuell auf die nächste große Bühne, die BIOGAS Convention in Kassel. Gemeinsam kämpfen wir für eine grüne, flexible und zukunftssichere Energieversorgung!